regiosuisse-Artikel vom 30. Januar 2019:
Der Kanton Graubünden hat zusammen mit einer Expertengruppe ein Förderkonzept erarbeitet, um die kantonale Ultrahochbreitbanderschliessung voranzutreiben. In der Umsetzung dieses Förderkonzepts nimmt die Neue Regionalpolitik (NRP), zur Unterstützung von konzeptionellen Arbeiten, eine wichtige Rolle ein.
Eine wettbewerbs- und konkurrenzfähige Erschliessung der Regionen mit Ultrahochbreitband ist eine wichtige Voraussetzung, um die digitale Transformation im Kanton Graubünden voranzutreiben. Der Bedarf von Wirtschaft, Tourismus, Verwaltungen, Schulen, Versorgungseinrichtungen und Privaten an die Erschliessungsqualität steigt durch datenintensive Anwendungen kontinuierlich. Eine entsprechende Interneterschliessung stellt somit einen wesentlichen Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen sowie für ihre Standortattraktivität dar. Die Regierung hat deshalb beschlossen, den Ausbau der Breitbandinfrastrukturen zur Erschliessung von Objekten, die für die wirtschaftliche Entwicklung, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Erhöhung der Standortattraktivität relevant sind zu fördern.
Der Weg zur Datenautobahn
Das Departement für Volkswirtschaft und Soziales sowie das Amt für Wirtschaft und Tourismus haben zusammen mit einer externen Expertengruppe ein Förderkonzept erarbeitet, mit welchem der Ausbau der Netzwerkinfrastrukturen zur Datenautobahn erfolgen soll. Darin wird aufgezeigt, wie die regionalen Erschliessungskonzepte zum anschliessenden Ausbau der Infrastrukturen erstellt und welche Förderleistungen des Kantons ausgerichtet werden können. Der Ausbau der Infrastrukturen erfolgt über die Regionen. Diese setzen regionale Koordinations- und Umsetzungsteams mit Vertretern der politischen Behörden und regionalen Infrastrukturbetreibern sowie mit ausgewiesenen Fachexperten ein. Diese Regionalteams legen fest, wo eine Erschliessung mit Ultrahochbreitband erfolgen soll, evaluieren die technische und bauliche Umsetzung und erstellen einen Finanzplan.Der Kanton setzt ein kantonales Expertenteam ein, welches die Regionen bei diesen Arbeiten unterstützt und fachlich begleitet. Es prüft die Vorschläge und Analysen der Regionalteams auf ihre technische und wirtschaftliche Plausibilität und Realisierbarkeit. Das kantonale Expertenteam koordiniert zudem die überregionale Erschliessung unter Einbezug der bestehenden Infrastruktureigentümer, eruiert überregionale Erschliessungslücken und sorgt für die Umsetzung allfälliger überregionaler Massnahmen. Bund und Kanton unterstützen das Projekt im Rahmen der NRP. Dazu sind Beiträge im Prozess zur Zusammenstellung der «Kantonal- und Regionalteams» und in einem späteren Zeitpunkt zur Erarbeitung des regionalen Erschliessungskonzepte (rEK) vorgesehen. Im Erschliessungskonzept werden pro Region die Bedürfnisse der Wirtschaft, insbesondere der KMU aufgenommen und die vorhandenen Infrastrukturen berücksichtigt. Zusätzlich sollen Fragen beantwortet werden, wie beispielsweise welche Ausbaustandards sich die Region leisten will und welche Massnahmen den zuvor aufgenommenen Bedürfnissen gerecht werden.
Fit in die digitale Zukunft
Mit dem Vorgehen gemäss Förderkonzept und den Förderleistungen seitens des Kantons soll in den Regionen ein Wettbewerb zwischen Anbietern von Fernmeldeinfrastrukturen und -diensten ermöglicht werden. Im Kanton Graubünden führt dies zu einer gleichwertigen Erschliessung hinsichtlich Qualität und Kosten wie in den Schweizer Grossagglomerationen. Damit werden einerseits ein schnelles und günstiges Internet sichergestellt und andererseits ein wichtiger Beitrag an die digitale Fitness für die Zukunft geleistet.Das Förderkonzept und weitere Unterlagen sind auf www.dvs.gr.ch > Digitalisierung aufgeschaltet. Das Thema Hochbreitbanderschliessung bildete den Schwerpunkt der letzten WiGe «Digitalisierung – Herausforderungen und Perspektiven für die Regionalentwicklung» im Dezember. Weitere Informationen erhalten Sie unter diesem Link.
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