Nach intensiver Planung nimmt der von mia Engiadina initiierte «InnHub La Punt» konkrete Formen an. Das neue Innovations- und Begegnungszentrum wird privatwirtschaftlich finanziert und von Kanton, Region und Gemeinde unterstützt. Architekt des 40-Millionen-Projekts ist der weltbekannte Lord Norman Foster.
Zahlreiche Einheimische und Gäste von La Punt sowie aus der Region kamen am Freitagabend, 25.01.2019, zur öffentlichen Informationsveranstaltung des «InnHub La Punt». Auf gut 7'000 Quadratmetern entstehen Arbeits- und Seminarräume, bewirtschaftete Wohnungen, Geschäfte für lokale Produkte, eine neue Gästeinformation, ein Zentrum für Medizin und Sport, ein Café sowie eine Tiefgarage. Ziel der Initianten ist es, innovative Menschen mit den einmaligen Qualitäten des Engadins zusammenzubringen, um neue Ideen entstehen zu lassen.
Die Arbeits- und Seminarräume des «InnHub La Punt» werden modern eingerichtet und können in kleineren oder grösseren Einheiten stunden-, tages- oder monatsweise genutzt werden. Während der Bau durch Investoren finanziert wird, wird für den Betrieb eine breit abgestützte Gesellschaftsform mit genossenschaftlichem Charakter angestrebt, an der sich Einheimische genauso beteiligen können wie Gäste des Ortes.
Für La Punt ist es ein Glücksfall.
Der Gemeindevorstand von La Punt Chamues-ch steht voll hinter dem innovativen Projekt: «Wir waren seit dem ersten Tag in die Abklärungen einbezogen und konnten die Bedürfnisse der Gemeinde, ihrer Bewohner und Gäste laufend einbringen», sagt Gemeindepräsident Jakob Stieger. «Für La Punt ist es ein Glücksfall, dass mia Engiadina Einheimische, Stammgäste und die Gemeinde an einen Tisch brachte. Zusammen haben wir ein Projekt entwickelt, das allen in La Punt etwas bringt.»
Grosses Interesse aus der Wirtschaft und Bildung
Neben Einheimischen und klassischen Feriengästen spreche das Angebot auch eine neue Art von Gästen an: «Die Arbeitstouristen», meint der in La Punt wohnhafte Mitinitiant Caspar Coppetti, Gründungspartner des Laufschuh-Herstellers On. «Diese Leute kommen in unsere Region und wollen hier einen Teil ihrer Arbeit erledigen. Sie brauchen dafür eine professionelle Infrastruktur und eine Umgebung mit Menschen, die sie inspirieren.»
Das Angebot stösst lokal, national, aber auch international auf grosses Interesse: Neben dem Laufschuhhersteller On hat auch der Softwarekonzern Microsoft zugesagt, die Infrastruktur des neuen Zentrums zu nutzen, wie Marianne Janik, CEO Microsoft Schweiz, bekanntgibt: «Wir sind überzeugt, dass Begegnungsstätten wie der «InnHub La Punt» einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft der Schweiz leisten. Menschen brauchen verstärkt Orte, wo sie in einer inspirierenden Umgebung offen und kreativ an neuen Ideen zusammenarbeiten können. Der «InnHub La Punt» bietet dafür ideale Voraussetzungen. Wir freuen uns jetzt schon darauf, das Angebot gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern rege zu nutzen.»
Ebenso haben verschiedene Hochschulen ihr Interesse am alpinen Campus kundgetan: Das Lyceum Alpinum Zuoz will im InnHub tätig werden und im Bildungsbereich eine wichtige Rolle übernehmen. Verschiedene Bildungsangebote an der Schnittstelle von Innovation und Technologie sollen ermöglicht werden. Aber auch mit lokalen Unternehmen wie dem neuen Bed & Breakfast «Chesa Dimena» von Sonja Bannwart oder dem Start-up «Alpine Yoga» von Ursina Badilatti entstehen spannende Synergien. Damit der «InnHub La Punt» zu einem Treffpunkt für die ganze Bevölkerung wird, verfügt er über ein öffentliches Atrium, einen Laden mit einheimischen Produkten sowie ein Café. «Im InnHub sollen sich an 365 Tagen im Jahr Einheimische und Gäste genauso treffen wie das lokale Gewerbe mit nationalen und internationalen Unternehmen», sagt Jon Erni von mia Engiadina.
Um dem «InnHub La Punt» eine besondere internationale Ausstrahlung zu verleihen, verpflichteten die Initianten einen ganz speziellen Architekten: Lord Norman Foster. Der weltbekannte Wahlengadiner entwarf ein Gebäude, das Elemente des traditionellen Engadinerhauses sowie der von Wind und Wetter geformten Landschaft übernimmt und modern interpretiert. Realisiert wird der Bau in enger Zusammenarbeit mit dem Engadiner Architekten Arndt Küchel, der schon in der Vergangenheit mit Foster zusammengearbeitet hat. Grosse Fenster und rundliche Dachlukarnen bringen Tageslicht in jeden Teil des Gebäudes. Das zentrale Atrium, das Café mit Aussenfläche, die Gästeinformation und das Sportangebot sollen zum Zentrum des Lebens in La Punt werden. Von Aussen wirkt das grosse, aber eingeschossige Ensemble zurückhaltend – es ist mit einheimischen Materialien gestaltet und mit Lärchenschindeln eingedeckt.
Der «InnHub La Punt» schafft Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung.
Regierungsrat Marcus Caduff, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales, zeigt sich erfreut über den Projektfortschritt: «Der Kanton unterstützte den «InnHub La Punt» schon zu einer Zeit, als das Projekt noch in der Entwicklungsphase stand. Dank der Hartnäckigkeit aller Beteiligten hat der InnHub nun konkrete Formen angenommen – die Ausdauer von Privaten, Unternehmen, der Gemeinde und dem Kanton macht sich bezahlt. Ich hoffe, dass sich die Bevölkerung von La Punt ebenso hinter das Projekt stellt, denn es schafft Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung.»
Umzonung notwendig
Für den Bau des «InnHub La Punt» müssen einige Gebäude im Gebiet Truochs / La Resgia weichen. Dazu gehört auch das Ferienheim des CVJM, welches in den nächsten Jahren sowieso geschlossen worden wäre. «Wir sind froh, dass nach der Schliessung unseres Ferienheims etwas Neues entstehen kann, das im Interesse der Gemeinde liegt, La Punt zusätzlich belebt und neue Gäste bringt», sagt CVJM-Stiftungspräsident Daniel Rietmann.
Die Initianten stellen das Projekt nun der Öffentlichkeit sowie interessierten Unternehmen vor, um Rückmeldungen zu sammeln und ein detailliertes Bauprojekt entwickeln zu können. Für die Realisierung des Projekts sind Anpassungen des Zonen- und Quartierplans sowie die Gewährung eines Baurechts durch die Gemeinde La Punt Chamues-ch nötig. Die dazu notwendigen Volksentscheide werden an einer Gemeindeversammlung gefällt, die frühestens im Frühling 2019 stattfinden wird. Anschliessend erfolgt die Anpassung des Quartierplans durch den Gemeindevorstand. Die geplante Investitionssumme beträgt rund 40 Millionen Franken und wird komplett durch private Investoren abgedeckt. Da das Zentrum teilweise im Baurecht auf Parzellen der Gemeinde gebaut wird, wird diese neben zusätzlichen Steuereinnahmen auch von Baurechtszinsen profitieren können. Ohne grössere Verzögerungen bei rechtlichen Verfahren könnte der «InnHub La Punt» bei einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren bereits Ende 2021 seine Türen öffnen.
Chesa Dimena: Neues Bed & Breakfast für La Punt
In unmittelbarer Nähe des «InnHub La Punt» entsteht auch ein neues Bed & Breakfast: Die Chesa Dimena, welche 44 Betten in modernen und lieblichen Doppelzimmern, Studios und Familienzimmern anbietet. «Eine Übernachtung soll bei uns unter 100 Franken kosten», sagt die Gastgeberin Sonja Bannwart zum Konzept. Die La Punter Unternehmerin unterstützt das neue Innovations- und Bewegungszentrum – nicht nur wegen ihres eigenen Betriebs. «Der InnHub wird auch in den ruhigeren Monaten Gäste bringen. Das ist es, was wir im Engadin brauchen.» Die Baugenehmigung für das Wohn- und Geschäftshaus mit dem Bed & Breakfast liegt bereits vor und voraussichtlich kann im kommenden Frühling mit dem Bau begonnen werden. Sonja Bannwart freut sich, schon bald die ersten Gäste in der Chesa Dimena begrüssen zu dürfen.
Kontakte
mia Engiadina
Jon Erni, CEO / Program Manager «InnHub La Punt»
+41 78 844 66 09
[email protected]
Gemeinde La Punt Chamues-ch
Jakob Stieger, Gemeindepräsident
+41 79 416 08 82
[email protected]
Medienberichte
Südostschweiz: Weltbekannter Architekt baut im Engadin
RTR: InnHub La Punt – in project da Lord Norman Foster
swiss-architects: Engadiner Innovationszentrum von Lord Norman Foster