Mia Engiadina nimmt besorgt Kenntnis vom Entscheid der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats (KVF-N), die Regulierung im Telekommarkt nicht an die modernen Breitbandtechnologien anzupassen.
Mia Engiadina setzt sich seit mehreren Jahren für eine möglichst gute Versorgung der ländlichen Regionen mit modernen Breitbandtechnologien ein. Die wichtigste Erkenntnis aus dieser jahrelangen Arbeit ist, dass nur dort, wo Wettbewerb herrscht, auch tatsächlich in Telekommunikationsinfrastrukturen investiert wird und als Konsequenz Angebot und Preise marktorientiert sind.
Wettbewerb kann heute in ländlichen Regionen praktisch nur über teure Parallelinfrastrukturen erzwungen werden. Dies, weil es seit der Einführung von hybriden Technologien (Kombination von Glas und Kupfer) durch Swisscom den Wettbewerbern kaum mehr möglich ist, eigene konkurrenzfähige Angebote auf den Markt zu bringen. Die alternativen Anbieter werden heute in vielen Fällen weitgehend gezwungen, Angebote der Swisscom unter eigenem Logo weiterzuverkaufen. Das hat nichts mit Wettbewerb zu tun!
Wenn die Nutzung der hybriden Technologien nicht allen Anbietern zu gleichen Konditionen ermöglicht wird, findet der Wettbewerb in den Berg- und Landregionen nicht statt und Investitionen bleiben aus. Die Landbevölkerung bezahlt bereits heute bis zu 40% mehr fürs Breitbandinternet. Für Bandbreiten über 100 Mbit/s zahlen Unternehmen in ländlichen Regionen heute sogar 10- bis 20-mal mehr als in den Agglomerationen.
Aus diesen Gründen empfiehlt Mia Engiadina dem Nationalrat eine Annahme des vom Bundesrat vorgeschlagenen Art. 11c FMG oder eine Annahme des Minderheitsantrags Grossen. Falls der Rat sich nicht zu einer (indirekten und subsidiären) Regulierung der Glasfaser bei Marktversagen durchringen kann, wäre zumindest die Regulierung von nicht vollständig auf Glasfaser basierenden Anschlüssen, also hybrider Anschlüsse vorzusehen. Diese sind bereits heute der Normalfall. Ohne Regulierung werden die Wettbewerber aufgrund der technologischen Entwicklung rasch und weitgehend aus dem Markt gedrängt.
Scuol, 17.09.2018
Mia Engiadina Network SA
Not Carl, Präsident
Mia Engiadina Marketing SA
Dr. Antonia Albani, Präsidentin