Peter Buchmann hat in seiner Karriere schon viel erlebt – Gymnasium, Studium des Japanischen inklusive eines dreijährigen Aufenthalts im Land selbst, Techniker für Fernsehproduktionen, Programmierer. Heute arbeitet er beim SRF als Radio- und Onlinejournalist. Parallel dazu programmiert er gerade eine App. In seinen Ferien wollte er nicht zu Hause bleiben und entschloss sich zu einer Reise ins Engadin. Ein gut ausgerüsteter Arbeitsplatz war trotzdem notwendig, um in Ruhe mit seiner Arbeit an der App fortzufahren. Dafür war der Mountain Hub in Scuol genau richtig. Wir von Mia Engiadina haben ihn dort getroffen und zu seiner Meinung über die Arbeit im Mountain Hub Scuol befragt.

  1. Mia Engiadina: Wie sind Sie ins Engadin gekommen?
    Peter Buchmann: Ich war im Militär in S-chanf stationiert. Das Engadin hatte mir schon damals sehr gut gefallen und in den letzten Sommerferien habe ich mich dann entschlossen, auf dem Jakobsweg von Müstair nach Lavin zu wandern.
  2. Was gefällt Ihnen am Engadin?
    Landschaftlich ist es eine spezielle Gegend, aber auch die Leute sind speziell. Ich finde es sehr schön, dass es hier zwar ländlich geprägt ist, die Menschen jedoch gleichwohl offen sind.
  3. Was Ihnen persönlich wichtig, wenn Sie arbeiten?
    Mir ist es wichtig, dass ich in Ruhe arbeiten kann. Ich schätze es aber auch, wenn ich nicht ganz alleine bin, vor allem über längere Zeit. Für eine Weile allein in einem Raum zu arbeiten, das ist kein Problem. Früher habe ich alleine gelebt und hätte ich dann auch noch während der Arbeit keine Gesellschaft gehabt, wäre ich mit der Zeit einsam geworden.
  4. Wie haben Sie vom Mountain Hub in Scuol erfahren?
    Als ich im Sommer im Engadin wandern war, bin ich zufällig in Scuol am Mountain Hub vorbeigelaufen. Im Internet habe ich mich dann über den Co-Working Space schlau gemacht.
  5. Wie lange Arbeiten Sie inzwischen im Mountain Hub in Scuol?
    Ich bin am 3. September zum ersten Mal zum Arbeiten in den Mountain Hub gekommen.
  6. Waren Sie auch schon in den anderen Co-Working Spaces?
    Speziell in einem anderen Co-Working Space von Mia Engiadina war ich noch nicht, jedoch habe ich schon einmal für einige Tage in einem Co-Working Space in Zürich gearbeitet.
  7. Wie ist Ihr Eindruck bis jetzt?
    Ich habe einen sehr positiven Eindruck vom Mountain Hub in Scuol. Ich finde es gut, wie freundlich man hier aufgenommen wird und dass man sich in der Café-Zone an Kuchen und Getränken bedienen darf.
  8. Was halten Sie persönlich von der Idee der Mountain Co-Working Spaces?
    Ich finde die Idee prinzipiell sehr interessant und ich kann mir gut vorstellen, dass es beispielsweise für ein Team aus dem Unterland ein Bedürfnis ist, für einige Tage hier zu arbeiten.
  9. Welche Vorteile sehen Sie diesbezüglich für das Engadin?
    Ich kann natürlich nur spekulieren, mir aber gut vorstellen, dass es eine effiziente Art ist, die Menschen zusammen zu bringen und das Engadin attraktiver zu machen, so dass mehr Leute ins Engadin kommen. Dies hat sicherlich auch einen positiven Einfluss auf die Hotelbranche.
  10. Denken Sie, dass es auch wichtig ist, die Digitalisierung in den Berggebieten zu fördern?
    Ich kann das nicht in Gänze abschätzen, aber ich würde sagen, dass es sicher keine schlechte Sache ist. Der Anschluss an schnelles und verlässliches Internet macht der Unterschied zwischen den verschiedenen Regionen, aber auch zwischen Stadt und Dorf, viel kleiner. Es sollten alle den gleichen Zugang zu Informationen haben.
  11. Was halten sie von dem Begriff «Third Places»?
    Ich denke, die Idee der «Third Places» hat gute Ansätze.
  12. Eignet sich das Engadin Ihrer Meinung nach als «Third Place»?
    Ich denke das Engadin eignet sich gut, um in Ruhe, weg vom Alltagsgeschäft und konzentriert an etwas zu arbeiten. Beispielsweise auch für nicht einheimische Teams. Wenn man mehrere Stunden weg von seinem Wohn- und Arbeitsort ist, dann ist man auch viel motivierter die Arbeit in einem Stück zu beenden. Wenn man ganz in der Nähe von seinem Wohnort arbeitet, dann passiert es viel eher, dass man die Arbeit unterbricht, um andere Dinge zu erledigen.
  13. Was könnte am Mountain Hub oder an der Idee der Mountain Co-Working Spaces prinzipiell noch verbessert werden?
    Ich war in einem Co-Working Space in Zürich, wo mir erzählt wurde, dass teilweise ganze Firmen das Space für einen kompletten Tag mieten. Und das ganze Co-Working Space war so angelegt, dass man innerhalb von kurzer Zeit alles verschieben oder umstellen konnte. Dies könnte eventuell auch ein Bedürfnis sein. Aber prinzipiell finde ich es sehr gut gemacht, so wie es ist.
  14. Würden Sie den Mountain Hub in Scuol oder die Mountain Co-Working Spaces weiterempfehlen?
    Ja, das würde ich auf jeden Fall.
Peter Buchmann arbeitete für eine Woche im Mountain Hub in Scuol.