MINT-Förderung ist für Kinder und Jugendliche wertvoll. MINT-Berufe haben gute Zukunftschancen. MINT-Fächer sind auch für Mädchen attraktiv. Darin sind sich die 13 Mitglieder des Netzwerks MINT Engiadina einig. Doch was bringt das Netzwerk konkret? Verschiedene Mitglieder geben Auskunft.

Das Netzwerk MINT Engiadina besteht nun seit gut zweieinhalb Jahren. Die vier Newsletter, welche in dieser Zeit entstanden sind, zeigen die Vielfalt der MINT-Angebote, die Kinder und Jugendliche im Engadin sowie im Val Müstair besuchen können, auf. Einige dieser Angebote sind über Kooperationen direkt aus dem Netzwerk entstanden, so zum Beispiel die MINT-Camps GR Engiadina.

Studierende der PH Graubünden leiten dabei zusammen mit Lernenden der Engadiner Lehrwerkstätten in Samedan Kinder der 3. bis 6. Klasse an, eine Nachttischlampe aus Holz herzustellen und so zu programmieren, dass sie in den verschiedensten Farben leuchtet. «Die bisherigen Erfahrungen sind sehr gut. Die Studierenden haben ihre Sache wirklich gut gemacht, waren motiviert an der Arbeit und zusammen mit unseren Lernenden gab das einen guten Mix, der die Kinder begeistert hat», sagt Remo Püntener, Geschäftsführer der Engadiner Lehrwerkstatt für Schreiner.

Die PH Graubünden hat die MINT-Camps GR in Zusammenarbeit mit der Bündner Wirtschaft im Jahr 2014 konzipiert und diese bereits mehrmals in Chur und Umgebung sowie dem Prättigau durchgeführt. Über das Netzwerk MINT Engiadina wurde das Projekt erfolgreich ins Engadin transferiert. «So können wir neue Beziehungen knüpfen und nutzen das vergrösserte Netzwerk», meint Marcel Aebi, Geschäftsführer des Informatik Ausbildungszentrum Engadin.

Zusammen etwas bewirken

Die Engadiner Intensiv-Woche für Chlii und Gross (bei der ersten Durchführung im Jahr 2022 noch unter dem Namen Family.Work.Life.Week) ist das erste gemeinsame Projekt der Academia Engiadina und miaEngiadina. Auch hier sind die bisherigen Erfahrungen positiv: «Die Zusammenarbeit ist sehr einfach, unkompliziert und effizient. Wir haben alle das gleiche Ziel: zusammen etwas bewirken! Wir sind mutig und setzen uns für neue Angebote ein», sagt Cilgia Giovanoli, Leiterin Marketing & Kommunikation an der Academia Engiadina.

Béatrice Miller, Co-Leiterin Bildungsinitiativen bei miaEngiadina, ergänzt: «Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ist sehr wichtig. Die Kooperation mit der Academia Engiadina verlief von Anfang an reibungslos. Alles geht Hand in Hand. Jeder bringt seine Kompetenzen ein. Beide Partner ergänzen sich.» Beide sind sich einig, dass es beim Netzwerk MINT Engiadina grundsätzlich um Kooperationen gehe, weg vom «Gärtchendenken» in Richtung «Gemeinsam etwas bewirken». Hier bestehe noch Luft nach oben, vor allem das Netzwerk müsse sich erst noch richtig formen.

Mehr Reichweite dank Newsletter

Die Kooperation zwischen dem Lyceum Alpinum und der vom Softwarehaus 08eins initiierten MINT-Academy bestand zwar bereits vor der Gründung des Netzwerks MINT Engiadina. Für die Kurse der MINT-Academy, welche am Lyceum Alpinum in Zuoz angeboten werden, konnten jedoch Lernende des Informatik Ausbildungszentrum Engadin gewonnen werden. Die Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum sei dank den Netzwerk-Treffen zustande gekommen, bestätigt Christian Grütter, Prorektor am Lyceum Alpinum. «Cool, dass es nun Lernende sind, die das an die Hand genommen haben», meint er. Er sieht aber auch Herausforderungen: «Es ist ein harter Kampf, interessierte Kinder für unsere Angebote zu begeistern. Das Tal ist einfach klein.» Mit dem Newsletter MINT Engiadina erreichen die angebotenen Kurse mehr Interessierte. Ein klarer Mehrwert, welcher die Wichtigkeit des Netzwerks unterstreicht.

Aufeinander aufbauen und verweisen

Die Erfahrungen dieser ersten Jahre haben gezeigt, dass die verschiedenen MINT-Angebote im Engadin und Val Müstair über das Netzwerk MINT Engiadina besser gebündelt und zeitlich aufeinander abgestimmt werden können. Ein grosser Mehrwert, nicht nur für die einzelnen Anbieter:innen, sondern vor allem auch für Kinder, Eltern und Lehrpersonen.

Um das Interesse an MINT bei Kindern und Jugendlichen aufrechtzuerhalten und nachhaltig zu verankern, ist es nicht nur essenziell, früh mit der Sensibilisierung anzufangen, sondern auch kontinuierlich dranzubleiben. So ist es den Mitgliedern des Netzwerks MINT Engiadina ein wichtiges Anliegen, bestehende MINT-Angebote möglichst aufeinander aufzubauen oder zumindest aufeinander zu verweisen. Ideen für neue, innovative MINT-Angebote oder für den Transfer bestehender MINT-Angebote aus anderen Regionen bestehen. Es bleibt spannend!

Lesen Sie hier die Geschichte einer erfolgreichen Engadiner MINT-Berufsfrau und erfahren Sie mehr über ihren Weg zu einem grossen Ingenieur- und Beratungsunternehmen für nachhaltige Energielösungen.

Text: Clelia Bieler, Co-Leiterin Bildungsinitiativen miaEngiadina und Geschäftsführerin Frau MINT

Bild: Béatrice Miller, Co-Leiterin Bildungsinitiativen miaEngiadina; Pixabay

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