Schlüsselerlebnisse im Kindesalter hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck und sind für das spätere Interesse prägend. Deshalb sollten Kinder früh die Möglichkeit erhalten, ihr Interesse und ihre Begabung in den MINT-Bereichen zu entwickeln – auch ausserhalb der Schule.

Wer die heutige Welt verstehen und sich darin zurechtfinden möchte, wer mitdiskutieren und mitbestimmen will, benötigt naturwissenschaftliche Grundkenntnisse, einen guten Zugang zu technischen Themen und wegen der stark voranschreitenden Digitalisierung auch hohe Kompetenzen in Informatik. Auch Personen in Nicht-MINT-Disziplinen müssen im Alltag viele Entscheide treffen, die mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu tun haben. Grundkompetenzen in MINT sind deshalb für alle wertvoll.

Spannende, zukunftsträchtige Berufe

Als Hochtechnologiestandort ist die Schweiz auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Vor allem in den technischen und informatischen Berufen sind Fachkräfte gesuchter denn je. In diesen Bereichen gibt es viele spannende und zukunftsträchtige Berufe, mit denen man unsere Welt und damit auch unser Leben aktiv mitgestalten kann. Diese Berufe gilt es vor allem auch von Mädchen zu entdecken. Dies umso mehr als Studien zeigen, dass die Mädchen in technischen und informatischen Disziplinen genauso begabt sind wie die Jungen.

Frühe Förderung ist zentral

Mehrere Studien unterstreichen, wie wichtig eine frühe Förderung ist. In vielen Fällen hinterlassen Schlüsselerlebnisse bei Kindern und Jugendlichen einen nachhaltigen Eindruck und sind für das spätere Interesse prägend. Schülerinnen und Schüler, die sich in ihrem Interesse an Technik von Familie und Schule gefördert fühlen, wählen häufiger technikbezogene Freizeitaktivitäten und gehen selbstbewusster mit Technik und Informatik um.

Gemäss dem MINT-Nachwuchsbarometer aus dem Jahr 2014 fühlt sich rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in ihrem Interesse an Technik nur wenig oder gar nicht gefördert, weder durch die Familie noch durch die Schule. Die Mädchen fühlen sich dabei noch weniger unterstützt als die Knaben. Schule und das familiäre Umfeld sollten deshalb ihre Anstrengungen verstärken, das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Technik und Informatik schon früh und kontinuierlich zu fördern.

Ausserschulische Lernorte ausweiten und kommunizieren

Was wird bereits getan? Vieles! In den letzten Jahren sind zahlreiche spannende Initiativen entstanden und in den Schulen ist mit dem neuen Fach «Medien und Informatik» ein wichtiger Schritt erfolgt. Was auffällt: Viele dieser MINT-Projekte werden in den urbanen Ballungszentren angeboten. Das muss aber nicht so bleiben. Es gibt verschiedene Initiativen, die sich mit geringem Aufwand in periphere Regionen übertragen lassen. Zudem gibt es im Engadin bereits tolle Angebote. Diese sind jedoch noch nicht im ganzen Tal bekannt. Grund genug für die Anbieter von MINT-Projekten im Engadin und Val Müstair, sich zum «Netzwerk MINT Engiadina» zusammenzuschliessen und die Öffentlichkeit in einem gemeinsamen Newsletter über die aktuellen Angebote zu informieren.

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Kontakt

Dr. Béatrice Miller, Leiterin Bildungsinitiativen miaEngiadina
Clelia Bieler, Inhaberin Frau MINT

*Bild: i-CAMPs Engiadina in Ftan vom 2.-6. August 2021